"Gedicht-Schatztruhe"
Gedichte - alphabetisch nach Stichworten sortiert
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Abschied
Zeit zum Gehen
Selbst der schönste Winter wird uns leid.
Auch beim liebsten Gast –wird es mal Zeit,
wieder endlich einmal auch zu geh'n,
freut uns umso mehr ein Wiederseh'n.
Ambivalente Gefühle
Ist der Besucherandrang groß
zu dem, der geht, wirkt grandios,
wie jemand würdig Abschied nimmt.
Ob da nicht Freude mitbestimmt,
dass er nun einsieht, wenn er geht,
wo auf der Uhr der Zeiger steht ?
Wer diesen Zeitpunkt glatt verpasst,
wird anderen vermehrt zur Last.
Abschied
Ein Abschied naht mit wehem Herzen.
Wir scheiden ungern – nur mit Schmerzen.
Hierbei wird uns die Hoffnung leiten,
dass wir in nicht zu fernen Zeiten
uns hier mit Freuden wiedersehen,
erneut dann Seit’ an Seite gehen.
Schon jetzt will Zuversicht neu siegen,
dass wir uns dann in Armen liegen.
Abschied
Je früher du
damit beginnst,
Abschied zu nehmen,
desto länger
und schmerzlicher
wird dein Abschied.
Darum fülle
die letzten Stunden
mit Leben
und trenne dich
kurz und schmerzlos,
wenn der Zeitpunkt
eines Abschieds gekommen ist.
Abstand gewinnen
Dein Bedürfnis,
Abstand zu gewinnen
von etwas,
das dich belastet,
ist verständlich.
Ein Unterschied
beim Abstand-Gewinnen
besteht allerdings darin,
ob du Abstand nimmst
aus gleichgültiger
Teilnahmslosigkeit,
die in einem Abschied mündet,
o d e r,
um in einer Auszeit
neue Kraft zu schöpfen
für den nächsten Schritt.
Achtbares Wunder
Ein Wunder bleibt, wie hier auf Erden
doch Menschen mit d e m fertig werden,
was sie als Los zu tragen haben.
Sie glauben fest an ihre Gaben
und setzen sie beseligt ein,
um trotz Gebrechen stark zu sein.
Dem, der den Menschen all, dies gab
– so hofft man – ringt dies Achtung ab.