"Gedicht-Schatztruhe"

Gedichte - alphabetisch nach Stichworten sortiert

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Freiheit / Freiraum

Abschied zur Freiheit

Mancher Abschied ist schmerzlich.
Wenn du jedoch eine Last,
welche du zuvor zu tragen hattest,
bewusst ablegst,
wirkt ein Abschied für dich
als Befreiung von dem,
was du nicht mehr
mitzutragen vermochtest.

Freier Geist

Unsere Termine würden
für uns nicht zu hohen Hürden,
wenn wir sie nur wichtig nehmen,
falls sie nicht das Leben lähmen.
Dieses werden wir beflügeln,
wenn wir unseren Willen zähmen
und Termine nur beachten,
die uns noch erfüllter machten.
Freier werden unsere Zeiten,
wenn wir uns vom Drang befreiten,
überall, dabei zu sein.
Freiheit lebt davon allein,
dass wir Herr der Zeiten sind.
Nur ein freier Geist gewinnt.

Neue Freiheit

In einer neuen Freiheit
gehst du tastend voran
wie ein Kind
auf unbekanntem Grund,
machst kleine Schritte,
bis dein Gang
wieder sicherer wird.

Sobald du wieder
festen Boden des Selbstvertrauens
unter deinen Füßen hast,
trittst du wieder
selbstbewusster auf.

Neue Freiheit

Immer neu gilt es, zu wagen,
zu    d e r    Freiheit ja zu sagen,
wenn wir frei von alten Schranken
uns mit eigenen Gedanken
auf den Weg durchs Leben machen.
Neuen Lebensmut entfachen
kann bei allem, was man treibt,
wer mit sich im Reinen bleibt.

Leben im Freiraum

Unbegreiflich, welch’ ein   Frieden
uns bisweilen doch beschieden,
wenn wir in d e m Freiraum leben,
der im Augenblick gegeben.

Sacht erinnert das Gewissen
uns an j e n e, die dies wissen,
die an jedem Tag drum ringen,
sich zum nächsten durchzubringen.

Unser Unwohlsein zu mindern
ist nur, wenn wir Elend lindern,
wo wir Möglichkeiten sehen,
andern Menschen beizustehen.
Haben wir dies klar bewiesen,
dürfen wir das Glück genießen,
das wir in solch’ gold’nen Stunden
für uns selbst zur Recht gefunden.

Erfüllung in Freiheit

Mancher, der erst – redlich –   glaubte,
merkt   –   erst spät –, was man ihm raubte
mit Gesetzen und Verboten
ohne Mut, auch auszuloten,
ob sie Leben vorenthalten,
statt gelöst es zu gestalten.

Die Gefühle, die wir leben,
denen wir auch Ausdruck geben,
können Sprache sein für Liebe
– weit erhaben über „Triebe“.
Wissen wir sie zu entfachen,
werden sie uns freier machen.

Was erfüllt und was uns stählt
für das Miteinander, zählt.

Freies Kultur- Leben

Frei für Kunst, Kultur zu leben
könnte uns im Grund   das   geben,
was die Seele braucht.
Alles das verraucht,

was uns scheinbar unentbehrlich.
Wage es und sei mal ehrlich,
freu zu dem zu steh’n,
was – wenn wir es seh’n –

uns erfüllt zu allen Zeiten,
leben wir auch recht bescheiden.
Fern von Gut und Geld
lebt die wahre Welt.

Wahre Schätze

Was wir von tiefstem Herzen schätzen,
kann nichts und niemand uns ersetzen.
Ein Schatz, für den wir uns einst mühten
–ihn werden wir zeitlebens hüten.

Sobald wir jedoch an ihm hängen,
sind wir nicht frei, in seinen Fängen.
In   d e m   Fall wird ein Schatz belasten,
lässt er uns doch im Grund nicht rasten.

Es gilt den Schatz zwar zu bewahren,
doch sich ihm nicht mit Haut und Haaren
willfährig, hörig zu ergeben.
Die   innere   Freiheit   lässt uns leben.