"Gedicht-Schatztruhe"
Gedichte - alphabetisch nach Stichworten sortiert
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H
Innerer Hader
Wenn ich das Leben still
und sehen, was ich daraus machte,
kann mir bisweilen übel werden.
Ich saß zu oft auf falschen Pferden.
Ich hatte zwar den guten Willen,
die Rollen, Pflichten zu erfüllen
– und spürte doch ein Aufbegehren,
doch ohne Kraft, mich recht zu wehren.
Kommt Widerstand dann zum Erliegen,
will die Vernunft all das besiegen,
was eigentlich in mir verborgen.
So wecken wir nur selbst die Sorgen.
Es nützt nichts mehr in vielen Fällen,
die Weichen – allzu spät – zu stellen.
Es bleibt nur, in den letzten Jahren
auf einem Gleis so fortzufahren,
dass wir den letzten Bahnhof finden
und dort dereinst gelassen münden.
Harmo – nie
Ein jeder schwört im Grund auf sie :
die vielgepriesene Harmonie,
Doch: Was, wenn sie nur das verdeckt,
was hinter den Kulissen steckt ?
Was an Bedeutung dann gewinnt :
dass sie zwar harmlos noch beginnt,
doch kommt’s am Ende dick für sie.
Da steht bekanntlich ja das „-nie“ !
"Hiwwe un driwwe-Lyrik" in Mundart