"Gedicht-Schatztruhe"

Gedichte - alphabetisch nach Stichworten sortiert

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Literarische Ernte von der Donau

Wien

Selbst die herrlichste Idylle
muss abseits von jeder Fülle
auch des Alltags Grau erfahren.
Einsicht wird sich in uns wahren :
Der Idylle Kostbarkeit
tut sich auf zu ihrer Zeit.

Nach Wien

Der Zauberflair in einer Stadt,
der Meister einst befruchtet hat,
bewegt uns auch nach ihrer Zeit.
Die Seele atmet tief und weit
und kehrt – nun tief beschenkt mit Glück –
im Flug in jene Zeit zurück.

Auf dem Fluss der Zeit.

Wir gleiten auf dem Fluss der Zeit.
Ist unser Ziel auch noch so weit
–   wir schätzen auf der Reise schon
etappenweise die Station,
die wir –   ein stilles Hoffnungszeichen –
im Leben unversehrt erreichen.

Macht des Wortes

Ein Wort, das uns mit Macht befällt
und sinnend uns in Atem hält,
reißt uns aus Tiefen jäh empor
und kehrt ans Tageslicht hervor,
was in uns bisher   unerweckt
an hoffnungsvollem Denken steckt.

Einsicht

Nicht alles, was dir widerfährt,
ist augenblicklich zu erfassen.
Du muss es einfach stehen lassen.
Erst später zeigt sich dessen Wert.

Was du erstrebst, ist mit Gewalt
im Augenblick nicht zu erzwingen.
Da hilft kein noch so starkes Ringen.
Geduld enthüllt dir den Gehalt

der Reife in Gelassenheit,
was nicht zu ändern ist, zu tragen
und hierdurch immer neu zu wagen,
zu handeln zu gegebener Zeit.

Nächtliche Flussfahrt

Zur Nacht scheint jedes Ufer gleich
– ob wir flussauf. flussabwärts gleiten.
Allein die Mühe zeigt zuzeiten,
was eine Fahrt zu Quellen fordert,
die Kraft, die sie vom Innern ordert.
Dies weist die Richtung aufschlussreich.

Mit sich allein

So sehr wir einander Geschwister sind
– mit uns in der Stille allein, gewinnt
Erfahrung an Boden: Alleine sein
bleibt Wirklichkeit hinter dem schönen Schein.

Sympathische Menschen

Sympathische Menschen tun uns gut.
Sie geben zur rechten Zeit uns Mut.
Wir wagen zu sagen, was uns prägt,
was uns durch das Leben hebt und trägt.

Abreise

Abschied nehmen musst du dort alleine,
wo dein Herz sich eingenistet hat.
Das Gedenken zügelt unsere Beine.
Einmal trunken, wird man nimmer satt.

Reise-Pendel

Wir kehren immer neu zurück
Zu Heimat, Ursprung , zu den Quellen.
Mit deren Kraft erwächst uns Glück,
sich reisend jenem Ruf zu stellen,
der werbend aus der Stube lockt
mit zauberhaften, bunten Bildern.
Wer immer nur zu Hause hockt,
weiß kaum bewegendes zu schildern.

Heilsame Gedanken

Bislang bringen uns Gedanken
rückbesinnend jäh ins Wanken,
ob Verhalten richtig war.

Lösen harmlos sich Konflikte,
worin Denken sich verstrickte,
wird uns danach dennoch klar :

Wenn wir vorbedenkend handeln,
bleibt erspart, sich dann zu wandeln,
wenn ein Schritt als falsch erschien.

Sind wir neu mit uns im Reinen,
wird das deutlich, was wir meinen.
Einklang wird zur Medizin.