"Gedicht-Schatztruhe"

Gedichte - alphabetisch nach Stichworten sortiert

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Schwermut

Schwermut

Während um mich alles blüht,
bleibt es trist um mein Gemüt.
Das Ersehnte winkt von weit.
Bis zum Ziel dehnt sich die Zeit.

Doch die stille Zuversicht,
dass ein Ostertag anbricht,
richtet langsam wieder auf,
kräftigt neu für meinen lauf.

Halten wir auch   Tiefen   aus,
trägt das Leben hoch hinaus,
wo der Lohn der Freiheit winkt
und das Leben neu gelingt.

Verborgener Sinn

Im Dauerregen, der vom Himmel fällt,
kehrt Trübsinn ein. Verdüstert scheint die Welt.
Was wir – in Schwermut – dabei übersehen :
dass all die Tropfen, die nun niedergehen,
den Dienst uns leisten, Leben zu erhalten,
es   nach   dem Regen bunter zu gestalten.

Sich selbst vertrauen

Gerade an den nebel-grauen
was an Kraft in deinem Innern
schlummert, dich daran erinnern,
was du einst schon leisten konntest,
worin du – verdient – dich sonntest.

Nur Geduld und Zuversicht
führen dich erneut ins Licht.

Bewusstes Rar-machen

Wenn du jederzeit
für die anderen verfügbar bist,
wird man dein Wirken
als selbstverständlich betrachten.

Machst du dich bisweilen rar,
wird man dein Wirken
möglicherweise vermissen
und viel mehr zu schätzen wissen,
wenn du wiederkehrst.

Habe deshalb ruhig den Mut,
dich bisweilen rar zu machen
–nicht aus Motiven
egoistischen Um-dich-Kreisens,
sondern aus gesundem Selbstwertgefühl -,
um dir die Anerkennung zu erwerben,
die du verdienst.

Glücklicher Einklang

In jedem Menschen lebt ein Sehnen
nach dem Edlen, Wahren ,Schönen
– und sei es "nur" ein kleiner Garten,
in dem wir unser Glück erwarten.

Es zeigt sich : Nicht nur in Palästen
entwickelt Leben sich zum Besten,
Vielmehr : Selbst in der kleinsten Hütte
entdecken wir die Lebensmitte,
wenn   wir   mit   uns   im   Einklang   sind !
Wer Leben   so   sieht - der gewinnt !

Zeit bei sich selbst

Zwischen Zeit, die wir mit vielen Menschen teilen,
gilt es, ebenso bei   sich   auch zu verweilen,
die Geselligkeit ganz selbst-bewusst zu fliehen
und sich ihrem Trubel wirksam zu entziehen.

Spüren wir dabei die Anspannung entfallen,
wird zur gleichen Stunde in uns widerhallen,
was als Wohlklang uns zu jener Zeit getragen,
uns   den   Wert als Zuspruch, Kräftigung zu sagen.

Nach den Stunden bei uns selbst in uns'rem Innern
werden wir uns -   tätig - gerne dran erinnern,
um gemeinsam neu gekräftigt zu gestalten,
wobei   beide   Zeiten sich die Waage halten.

Selbstbestimmung

Ein Zweig ragt hoch aus dem Geäst.
Er zeigt sich wind- und wetterfest.
Die sich im Schutz der Andern halten
– sie werden kaum Profil entfalten.

Wer aus der Masse sich erhebt
und mutig hin zu Höhen strebt,
der muss sich auch zerzausen lassen.
Er ist für andere nicht zu fassen.

Wer etwas wagt und auch gewinnt,
webt Stoff, aus dem die Träume sind.

Notwendiger Freiraum

Jeder braucht für sich den Raum,
um des eigenen Lebens Traum
–wenigstens ein Stück –zu träumen
und sein Ziel nicht zu versäumen.

Wenn der Alltag noch   so   hemmt
–wer sich ihm entgegenstemmt,
wird sein Ziel – ein Hoffnungszeichen ! –
doch auf lange Sicht erreichen.

Sehnlichste Bitte

Hört endlich auf,
es „nur gut zu meinen“
mit mir.

Lasst mich so leben,
wie es mir Bedürfnis ist
und mich gehen,
wenn ich meine Zeit
abgelaufen sehe.