"Gedicht-Schatztruhe"

Gedichte - alphabetisch nach Stichworten sortiert

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Stille

Ambivalente Stille

Stille kann uns tief erfüllen,
wählen wir sie selbst mit Willen.
Sie kann ebenso bedrücken,
wenn die andern von uns rücken
- scheinbar, weil sie sich nicht rühren
und wir Einsamkeit verspüren.
So verwandelt sich Empfinden,
das wir oft mit dem verbinden,
was bereichert – oder quält,
jenachdem , was uns nun fehlt.

Stiller Augenblick

Jeder stille Augenblick
mit dir selbst verleiht dir Glück,
wenn du es nur recht verstehst,
dass du mit dir selber gehst.

Stille Weiher

Stille Weiher ruh'n in sich,
bleiben unerschütterlich
gegen allen Lärm der Welt,
der uns oft in Atem hält.

Äste ragen starr empor
– wie seit Urzeit, kommt es vor –
Stämme träumen vor sich hin,
fernen Frühling noch im Sinn.

Weht vom Baum ein welkes Blatt
auf den Wasserspiegel - matt -,
ahnt es hierbei seine Stund'
sinkt erlöst bald auf den Grund.

Straßenmusikant/in

Die Musikbegeisterung
treibt dich zum Spielen,
die Not dich hinaus
auf die Straße.

Wer an dir vorübergeht,
ohne etwas zu geben,
hat entweder
noch nie
Not am eigenen Leib
erfahren
–oder ist genauso
arm dran wie du.