"Gedicht-Schatztruhe"

Gedichte - alphabetisch nach Stichworten sortiert

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Literarische Ernte aus Vorarlberg 2009

Bevorstehendes Neuland

(im Zug)

Lass neue Erfahrungen,
die dir bevorstehen,
einfach auf dich zukommen.

Zerbrich dir nicht im Voraus
allzu   sehr den Kopf darüber,
was sich alles hiermit verbinden,
was es alles mit sich bringen könnte.

Mit einer Prise Gelassenheit
wirst du das genießen können,
was an neuen Erfahrungen
auf dich zukommt.

Wunsch - Harmonie

Eine Landschaftsharmonie
weckt den Wunsch in dir, dass sie
weiterhin erhalten bleibt,
wohin auch das Leben treibt.

Wenn sie nicht auf Dauer hält,
wahre sie in   d e i n e r   Welt.
Diese Kraft in dir bewegt,
dass das Herz gelassen trägt,
was an Not es dann und wann
über Nacht nicht ändern kann.

Ein frommer Wunsch

Friede und Harmonie
sind für uns selber erreichbar,
wenn wir danach streben.

Im Blick auf die gesamte Welt
sind und bleiben sie „ein frommer Wunsch“,
solange die Verwirklichung
von Frieden und Harmonie
von   j e n e n   abhängig sind,
die auf Erden die Macht darüber haben.

Nuancen

(Eichenberg)

Wird ein Gast (nur) bedient,
ist er bedient.

Erhält er etwas serviert,
erfährt sein Besuch
d i e   Würdigung, die er verdient.

Lichtermeer am See

An einem See ein Lichtermeer
zieht Zauberbahnen zu uns her,
lockt werbend uns auf deren Fährten,
sodass wir frei von Ufern werden,
die uns am Rand des Lebens halten.
Das Wellenspiel weiß zu entfalten,
was wir im Leben glatt versäumen,
solange wir am Ufer träumen.

Glücks-Sache

(Möggers)

Sich hin zum Ewigen entrücken
mag Auserwählten vielleicht glücken.
Doch gilt es auch, noch hier auf Erden,
nicht nur entrückt beseelt zu werden.

Der Augenblick stellt Forderungen,
und Leben wirkt   nur   dann   gelungen,
wenn wir uns selber nicht betören,
den Ruf – entrückt – nicht überhören.

Den Lauf zum Glück als Ziel gewinnt,
der, durch den   andere   glücklich sind.

Seminar des Lebens

(Möggers)

Wir leben langsam mit den Jahren
nicht mehr vom Stoff aus Seminaren,
vielmehr von dem, was wir   erfahren .

Das so facettenreiche Leben
kann uns als Weisheit all das geben,
was wir an Harmonie erstreben.

Wer seine Augen offen hält
–   der lernt im „Seminar   der   Welt “.

Lehrstunden

(abends)

Die Brunnen plätschern. Sie erzählen,
wozu uns oft die Worte fehlen.
Sie können uns soo vieles lehren,
wenn wir nur auf ihr Plaudern hören.

Kleine Schätze

(abends)

Die Krume, die von Tafeln fällt
–die schätzt in unserer satten Welt
auch schon der allerkleinste Spatz
als Wegzehr und als großen Schatz.

Prominenten –Treff   ( I. Version )

(Bregenz)

Trifft sich die hohe Prominenz,
entwickelt sich das Spiel – man kennt’s – :
Das Amt, die Würde – was man lernt –
hat von der Basis schnell entfernt.
Die   Basis   für den Rang und Stand,
die wagt sich höchstens an den Rand
und applaudiert nach oben brav.
Mit gutem Willen –wie ein Schaf –
geht man danach – trotzt aller Qual –
halt eben doch zu nächsten Wahl.

Prominenten – Auftritt( II. Version )

Mein lieber kleiner Bürger du,
lass doch die Prominenz in Ruh’,
auch wenn der Frust bisweilen stört,
„dass man da nicht dazugehört“.

Mach einfach mit das bunte Spiel.
Erwarte davon nicht zu viel
und bleibe hierbei immer neu
im Innersten dir selber treu.

Zeit-loser Glanz

Der See erglänzt im Sonnenlicht,
das sich in tausend Funken bricht.
Das Silbertuch – unendlich weit –
verdeckt für jetzt den Lauf der Zeit.

Rechtzeitige Bilanz

Auf Reise hinzu neuen Sphären
fragst du : Wie wirst du wiederkehren ?
Was bleibt an Bildern, wird dich prägen.
Drum gilt es, sachte zu erwägen,
im nachhinein auch klar zu sichten
und nach Bedeutung zu gewichten,
was wert ist, in sich zu bewahren.
Dies macht uns weise und erfahren.

Störungen

Wer wird Politiker beneiden,
die oft bekunden, wie sie leiden,
dass sie zum „Dicke-Bretter- Bohren“
in ihrem Leben auserkoren !
Es würde nichts ihr Wirken lähmen
– wenn nicht – nur störend ! – Wahlen kämen.

Gerade   sie   können erhellen,
ob sie sich Wirklichkeiten stellen.

Freie Tage

Wir wollten es in freien Tagen
dann endlich unbeschwerter wagen,
der Politik uns zu enthalten,
um uns harmonisch zu entfalten.

Doch kurz darauf schon – bei den Preisen –
wird uns die Wirklichkeit   beweisen :
Fehlt uns das letzte Quentchen   Glück,
ist schuld daran – die Politik.

Ballast

Wirf ab im Leben den Ballast,
mit dem du oft gerungen hast,
der dir nichts für das Leben gibt.
Wer dieses tief von Herzen liebt,
der nimmt nur mit – gereift und weise –,
das, was ihn trägt auf seiner Reise.

Eigentlicher Sinn

(Eichenberg / Bildstein)

Bisweilen zieht es dich auf Fährten,
die dir doch nur zum Anlass werden,
bestimmten Menschen zu begegnen,
die dich durch Anerkennung segnen.

Das eigentliche Ziel der Reise
versinkt schon bald auf diese Weise
im Hintergrund für   d a s   Geschehen,
das dir die Fügung ausersehen.

Spatzenhoffnung

(am Lindauer Hafen)

Ein Spatz ergattert, was er kann
Er hofft, dass ihm auch dann und wann
Ein Brocken zufällt, der ihn nährt
und den ein Großer leicht entbehrt.

Auch wenn es oft vergeblich scheint
–was Spatzen in der Welt vereint :
dass sie gleich einem kleinen Kind
für kleinste Freuden dankbar sind.

Gästebucheintrag

(Eichenberg)

Wer dieses Land besucht, der wohne
für Wohlgefühl im Gasthof „Krone“!
Wer hier ins Haus als Gast gekommen,
der wird hier freundlich aufgenommen,
mit Herz bewirtet wie zu Hause!
Hier macht der Alltag wohlig Pause.
Die Dankbarkeit prägt Abschiedslieder.
Wer hier mal war, kehrt gerne wieder !