"Gedicht-Schatztruhe"
Gedichte - alphabetisch nach Stichworten sortiert
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Rückzug
Berechtigter Rückzug
Mancher bleibt bewusst zu Hause.
Rückzug in die eigene Klause
Heißt nicht Rückzug in Idylle,
sondern ganz bewusster Wille,
alles mit Distanz zu sehen,
um es klarer zu verstehen,
Hintergründe mancher Bahnen,
deren Neigung wir erahnen.
Manches muss man leise treiben,
um auf seinem Weg zu bleiben.
Selbstentzug
Wenn wir manchen Trubel fliehen,
uns ihm konsequent entziehen,
ist dies nicht, n u r s i c h zu leben,
andern keinen Raum zu geben,
sondern nur, um im Gestalten
eigene Gaben zu entfalten,
die dann auch d e n a n d e r n dienen
und als Gesten nötig schienen.
Rückbau
Körper und Seele zieh'n nach innen
und lassen d a s im Sand zerrinnen,
was uns nicht mehr Erfüllung brachte
und deshalb auch nicht glücklich machte.
Wir lassen manches so zuzeiten
gelassen aus den Händen gleiten
und halten n u r n o c h d a s in Händen,
womit wir nun zur Ruhe fänden.
Der Weg führt uns in neues Land,
in dessen Weite Heimat fand,
was – auf der alten Bahn beengt –
im Grunde zur Befreiung drängt
Wohltuender Rückzug
Ein täglich turbulentes Leben
führt uns dazu, dem Raum zu geben,
was in den Wirren dieser Welt
noch Wert, Beständigkeit behält.
Wir lesen gern aus alten Zeiten
und seh’ n mit Abstand deren Leiden.
Viel weniger – blickt man zurück –
bedurfte es damals zum Glück.
Wir baden in Erinnerungen,
gewichten milde, was misslungen,
und kehren in Gelassenheit
zurück in unsere jetzige Zeit.
Notwendiger Rückzug
Der Rückzug hin in die Idylle
– fernab des Lärms, tief in der Stille –
kann uns erneut die Kräfte geben
für wahrhaft sinn - erfülltes Leben !