"Gedicht-Schatztruhe"

Gedichte - alphabetisch nach Stichworten sortiert

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Vollmond

Vollmondnacht I

Du kehrst in deinem Rhythmus wieder
und leuchtest tröstlich zu uns nieder.
Wenn dazwischen dich vermissen
-die Hoffnung will die Fahne hissen,
dass wir nun neu dein Licht genießen
und hierdurch in uns Träume fließen,
in solcher Vollmondnacht geboren.
Manch' Alltagssorge geht verloren,
lässt du dein mildes Licht erstrahlen,
um faszinierend auszumalen,
was uns am hellen Tage fehlt;
jedoch in solchen Nächten zählt.

Vollmondnacht II

Du erhebst die Nacht zum Tage;
indessen nach des Alltags Plage
außer den Müden auch den Braven
sich nun gebietet, zu verschlafen,
was ihre Seele retten könnte;
falls man es wagte, sich dies gönnte.

Den Dieben nutzt nun nicht, zu schleichen,
um ihre Ziele zu erreichen.
Die sie in solcher Nacht anstreben,
um untertags davon zu leben.
Aus alten, längst vergangenen Zeiten
will uns nun Häwelmann begleiten.
Damit aus märchenhaften Gründen
wir wieder hin zur Helle finden.

Vollmondnacht

Der Vollmond hält in lauer Nacht
am klaren Himmel stille Wacht.
Die Wolken lassen ihm den Raum
und segeln weit von ihm im Traum.
Wir baden uns in mildem Licht,
das hell in unsere Stube bricht.
Wir wachen mit ihm, seinem Lauf.
Beseelt blicken wir zu ihm auf.

Stürmische Vollmondnacht

an den Vollmond

Du fliehst scheinbar durch Wolkenmeere,
als ob es deine Reise wäre.
Dabei lässt du die Wolken fliehen,
die wild an dir vorüberziehen.
Bisweilen willst du dich verstecken
und bist für uns nicht zu entdecken.
Dein Possenspiel in weiten Räumen
entführt uns zu dir hin im Träumen.
Wir reisen mit dir in Gedanken
und lassen hinter uns die Schranken,
die uns am Tag auf Erden binden,
um zu dir – und uns selbst – zu finden.

Zauberhafte Vollmond-Nacht

Der Mond steht über uns in Pracht,
zieht an den Blick von dem, der wacht
und mit ihm über aller Welt
in Stille weise innehält.
Mit ihm wacht auch der Sterne Schar,
die uns von ferne wunderbar
Begleitung schenkt und diese Nacht
durch ihren Zauber kostbar macht.

Vollmond-Gedicht-Päckchen

Verlockende Zeiten

Uns lockt das Ungewöhnliche zu Zeiten,
die uns von aller Konvention befreiten.
Was wir in solchen Augenblicken wagen,
hierzu vermögen wir auch ja zu sagen.
Die nicht den Mut besitzen, dies zu leben,
sie werden sich dem Alltag nicht entheben
und in den selbst erbauten, tristen Mauern
– vor allzu später Reue –weiter kauern.

Wache Nacht

Manche Nacht, in der wir wachen,
kann in uns die Glut entfachen,
die wir sorgsam weiterhegen.
Kann sie doch dazu bewegen,
Tage, die uns gar nicht glücken,
dank der Glut zu überbrücken.

Fruchtbarer Augenblick

Wenn Gedanken üppig sprießen,
Worte aus der Feder fließen,
wär' es sträflich, dann zu schlafen.
Leere würd' uns danach strafen.

Darum schätzen wir das Glück,
einem solchen Augenblick
Aufmerksamkeit, Raum zu geben.
Dies bereichert unser Leben.

Hinreißende Ideen

Ideen, die uns an sich reißen
und uns tiefes Glück verheißen,
können bislang erst verwirren,
werden doch uns nicht beirren
in dem, was wir wichtig finden
um uns fest an es zu binden.

Jene, die uns hierbei folgen,
treiben fort der Skepsis Wolken,
bis wir jene überzeugen,
die sich einst der Einsicht beugen.

Selbst-Treue

Wer mit sich wirklich einig ist,
der bleibt sich treu, und der vermisst
im Leben keine Ablenkung.
Der eigene Kurs hält ihn in Schwung
und fordert seine ganze Kraft,
mit der er solche Treue schafft.

Verhüllter Vollmond

Verhüllt auch eine Wolkenschicht
des erst so hellen Mondes Licht
–dies wirkt auch durch das Wolkenband,
dass dessen Kraft zum Menschen fand,
der aus ihm Schaffenskraft gewinnt
und aufzublühen neu beginnt.

Neumond

"Neumond" wirkt zwar erst hoffnungsvoll,
doch: was er auch verkünden soll :
dass Finsternis nun vor uns steht,
die Vollmond erst entgegengeht.
Bis dahin wächst in Dunkelheit
im Werden, Wachsen neu die Zeit,
bis einst des vollen Mondes Bild ´
uns neu mit tiefem Glück erfüllt.