"Gedicht-Schatztruhe"

Gedichte - alphabetisch nach Stichworten sortiert

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Frühling

Anzeichen des Frühlings

Geduldig harrt noch kahler Wald
samt weiter, leerer Flur. Erschallt
jedoch dort schon ein Vogelsang,
so dauert es wohl nicht mehr lang,
bis dieser Wald und Flur durchzieht,
erneut ein Blumenteppich blüht.
Der Sonnenschein streut Zuversicht,
dass bald an ihm der Frost zerbricht.
All dieses will ein Zeichen sein:
Nun kehrt der Frühling wirklich ein.

Blütenpracht

Wenn die Blüten Pracht entfalten
und das Land in Weiß gestalten,
zeichnen sie in unsere Fluren
eines Paradieses Spuren.

Blutend rot die Sträucher zierend
und den Blick zum Staunen rührend,
lassen sie beseelt uns schwärmen,
uns für die Natur erwärmen.

Grün, mit Gelb und Blau darunter
färbt den Untergrund noch bunter,
wuchert lebensfroher, wilder,
schafft so zauberhafte Bilder.

Solche Pracht wirkt wie ein Traum
– wie gemalt, man glaubt es kaum.

Blütenpracht

Wir ziehen durch die Blütenpracht,
die uns im Staunen sprachlos macht.
Der Blick schweift – auf zum Himmel weit
in tief bewegter Dankbarkeit.

Frühlingspracht

Des Frühlings Pracht hat sich entfaltet,
ein Blütenmeer vor uns gestaltet.
In Wolken ziehen süße Düfte
recht unbeirrt durch kühle Lüfte.
Wir wandern schnuppernd durch die Fluren,
begeben uns berauscht auf Spuren,
die zarte Farben an den Wegen,
vorbei an Gärten, Feldern legen.

Wir blicken ganz gebannt darauf
und blühen hierbei selber auf.

Vergebliche Liebesmüh‘

Ein Baum hat redlich sich bemüht
und ist in voller Pracht erblüht.
Doch drum herum berührt dies nicht,
was nun in Fülle aus ihm bricht.
Ein kalterWind umweht ihn rau,
der Himmel über ihm bleibt grau.

Nur Kinderaugen können seh‘n
und bleiben staunend vor ihm steh’n.
Was Bäumen blüht, ist vieler Los.
So manches Mühen – noch so groß,
ideenreich und wohlgestalt –
lässt die Umgebung ziemlich kalt.

Frühlingsspuren

Frühling zeichnet seine Spuren
nicht nur draußen auf den Fluren,
wo die Blumen, Sträucher, Bäume
neu erblühen,   Zeit für Träume.

Auch in uns will, was verschlossen,
zur Begegnung wieder sprossen,
lassen wir uns neu erwärmen
für das Staunen und das Schwärmen !

Frühling nimmt nur seinen Lauf,
schließen wir uns für ihn auf !

Stürme

Die Frühlingsstürme,
die durch Wälder brausen,
zausen
schonungslos der Äste
wildes, wirres Haar.

D e m   trotzen Türme,
die den Sturm verhöhnen,
stöhnen
doch bei aller Feste
Jahr um Jahr.

In jungen Jahren,
als die Stürme tobten,
probten
wir spontan den Auszug
aus gewohnten Riten.

Die uns   nun   durchfahren,
bewegen
–um sich alsbald zu legen.
Wir schnuppern klug
an solcher Stürme „Blüten“.

Marschrouten der Klugheit

Die Amsel sitzt in luftiger Höh’
und   pfeift   ganz einfach auf den Schnee.
Mag man sich an ihm reiben
–   er wird   doch   liegen bleiben.

Beginnt auch mancher gern im Zorn
mit Schimpfen immer neu von vorn
– der Schnee weicht   nicht   Gelärme.

Der   Sonne   nur   mit Wärme
wird letztlich dies gelingen.
Sie   wird zum Schmelzen bringen,
was vorher – sonder-,   wunder- bar   –
trotz Zürnens nicht zu ändern war.

Frühlingsregen

Ein milder Frühlingsregen weckt,
was tief im Grund an Düften steckt.
Empor steigt bald in Wald und Flur
quasi der "Weihrauch der Natur".

Wir atmen ihn genüsslich ein.
Er will uns innere Stärkung sein
und uns in Aufbruch-Zeiten
ermutigend begleiten.

An der Schwelle zum Tauwetter

Der Schnee erweist sich nun als matt
gleich dem, der sich geopfert hat,
um andern Freude zu bereiten.
Er spürt in sich die Zeit zum Scheiden.

Die Bäume legen Rauhreif ab,
der ihnen Schutz   u n d   Zauber gab.
Profil beweisen, aufwärts streben
wird Fundament zum Weiterleben.

Aus dieser Einsicht keimt das Grün
und wächst empor –   zum Blühen hin.
Das Wissen um den Gang der Zeiten
kann uns den Blick für Ernten weiten.

Gleicht Abschied auch Zerrinnen
–er lässt uns neu beginnen.

Hoffnungsvolle Töne

Die Vögel singen schon zur Nacht,
bevor ein neuer Tag erwacht.
Wem   dies   verging mit Bangen
–den   hält die   Nacht gefangen.

Vorzeichen des Frühlings

Wenn der erste Vogel pfeift,
der den Augenblick begreift,
dass es Zeit für Frühling ist,
endet Winters Gnadenfrist.

Ist der Himmel auch nicht blau
–schon die Luft, nun endlich lau,
kündigt sacht mit Düften an,
dass der Frühling kommen kann !

Schnee und Kälte über Nacht
werden letztlich nur belacht,
kommen sie zur falschen Zeit.
Alles spürt : Es ist soweit !

In dem Blütenmeer versinkt,
das, womit der Winter winkt :
alle seine Drohgebärden.
Nichts kann Hoffnung mehr gefährden.

Ersehnter Pfiff

Der Winter hat uns fest im Griff.
Wir warten auf den ersten Pfiff,
den – endlich mal – ein Vogel wagt,
der nichts nach Winters Heimrecht fragt.

Schon der Gedanke macht uns froh,
dass einst der Winter sowieso
dem Frühling einfach weichen muss.
Die Hoffnung wird zum Hochgenuss.

Ganz unwillkürlich lauscht das Ohr :
Kam da nicht schon ein Ton hervor,
der   so   auf diesen Winter pfeift,
dass der von selbst   die Flucht ergreift !?

Frühlingshoffnung

Durch die kargen Winterfluren
zieht ein milder, süßer Duft,
stellt auf Frühling hin die Uhren,
den er in Erinnerung ruft .

Ist kein Aufbruch noch zu sehen
– s o l c h e   Lüfte wecken auf !
Bleiben wir nicht zaghaft stehen,
nimmt der Frühling seinen Lauf !

Bald schon werden wir entdecken,
wo es keimt, das frische Grün.
Feld, Wald, Wiesen, Gärten, Hecken
lässt die Sonne neu erblüh'n !

Befreiung

Nimmt der Frühling seinen Lauf,
atmen alle jene auf,
die in dunkler Winterszeit
Kälte, Frost und Einsamkeit
als Belastung tief empfanden.

Frühling stößt zu neuen Landen
nunmehr auf die Tore – weit !
Herz und Seele   sind befreit.

Der kleinste Erfolg

Die kleinste Knospe an dem Holz
erfüllt den Frühling doch mit Stolz,
dass ihm der Winter unterliegt
und er zur rechten Zeit nun siegt.

Zu dem Erfolg der kleinste Schritt
reißt schließlich alle jene mit,
die davor nur noch staunend steh’n
und dann ermutigt weitergeh’n.

Frühlingssehnsucht

Wir haben längst den Winter satt.
Er lässt uns kalt. Er macht uns matt.
Uns wird ein noch so lieber Gast,
der keinen Abschied kennt, zur Last.
So zauberhaft sein Bild auch sei
–den Frühling sehen wir herbei !

Wir warten auf den ersten Tag,
an dem die Sonne zeigen mag,
dass sie nicht nur durch strahlend Licht,
auch durch die Wärme uns besticht.
Der erste laue Wind, der weht,
wird Zeichen, dass der Winter geht.

Sobald der Frühling uns verwöhnt,
sind wir mit dem, was war, versöhnt.