"Gedicht-Schatztruhe"

Gedichte - alphabetisch nach Stichworten sortiert

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"NARR –türlich Huber !"

Narr-türliches Empfinden

Die Tradition ist zwar ein Gut,
das heilsam seine Wunder tut.
Jedoch verliert sie ihr Gewicht,
wenn sie nicht Wirklichkeit entspricht.
Sie wird nur schwerlich uns zum Fest,
wenn sie sich nicht berühren lässt
von dem, was um sie in der Welt
die Ausgelassenheit vergällt.
Wird dies uns mit der Zeit bewusst,
vergeht an Tradition die Lust,
wenn sie – von allem unberührt –
das Zepter – weltvergessen – führt.
Wer dies trotz alledem vollzieht,
sei nebenbei doch auch bemüht,
den zu verstehen, der verharrt
und vor der Wirklichkeit erstarrt.

Die allzu ernst ihr Werk gestalten
die kann man leicht zum Narren halten,
indem wir sie noch ernster nehmen,
als sie es meinten – und beschämen !
Oft wird ihnen erst danach klar,
wie lächerlich der Ernst doch war !

Dies ist die hohe Kunst des Narren :
auch noch aus jedem kleinsten "Sparren"
den Span so zauberhaft zu drehen,
dass alle ganz begeistert sehen :
So wirkt ein Sparren wunderbar,
weil er   s o   n o c h   n i e   sichtbar war !

Im Leben wirkt meist   d e r   normal,
der anderen in jedem Fall
in der Erwartung ganz entspricht.
Wer jedoch hiermit plötzlich bricht,
und nicht stets "Ja und Amen" sagt,
und dies auch auszusprechen wagt,
der fällt - ohn' Ja und Amen -
ganz deutlich aus dem Rahmen.

Ein Quentchen Weisheit   z i e r t   den Narren,
lässt er sich nicht vor jeden Karren
von jedem spannen in dem Treiben !
N u r   d a n n   wird er   e r   s e l b e r   bleiben !

Dem echten Narren ist das Geld
nur   s o   v i e l   wert in aller Welt,
wie es ihm   a u c h   die Freiheit lässt,
zu manchen Zeiten felsenfest
– weil überzeugt – es kühn zu wagen,
zu manchem Unfug   n e i n   zu sagen.

Ein   e c h t e r   Narr hat stets parat
das rechte Wort, die rechte Tat,
um   a l l z u   Ernste zu beschämen
und ihrem Tun den Ernst zu nehmen.

Ein   a l l z u   strenger Tugendwächter
erhält als Echo nur Gelächter,
kann er in all dem "schlimmen Treiben"
am Ende   s e l b s t   nicht ehrbar bleiben.

Wer sich   z u   lauthals dessen brüstet,
dass großer Frevel ihn entrüstet,
wird kleinlaut, wenn – selbst unverschuldet –
er manchen kleinen Frevel duldet.

Ein Brot, das wir mit Müh' erwerben,
lässt nur ein Narr zu leicht verderben.

"Was fällt auch nur   d e m   Narren ein !?"
– der einfach wagt,   e r   s e l b s t   zu sein !
So schüttelt oft die Welt den Kopf
über den unbeugsamen Tropf,
der seine eigenen Wege geht
und zu dem, was er denkt , auch steht,
der sich um keine Mehrheit schert
– was sich im Leben oft bewährt !

„Ein Narr, der halbe Nächte wacht
und diese gar zum Tage macht !“
So spricht der (neidvoll !) dann und wann,
der sich dies (noch) nicht leisten kann.

"Ein Narr, wer zu Entschlüssen greift,
bevor der erste Vogel pfeift !"
– unkt   d e r , der diesen Pfiff verpasst
und – überholt – den Flinken hasst.

Wer sich "zur Unzeit" närrisch gibt,
der ist bisweilen nicht beliebt.
Den Zeitpunkt wählt der Augenblick.
Er wiegt Spontane in dem Glück ,
das – festgelegt – ein Biedermann
im Leben kaum begreifen kann.

Ein Narr, der „ s e i n e n   Z e i t p u n k t “ kennt,
den er zum Spaßen „fruchtbar“ nennt,
steigt   a u c h   im Anseh’n, wenn er zeigt,
dass er zum rechten Zeitpunkt   s c h w e i g t .

So mancher pflegt mit Lust den Chat
und surft so durch das Internet.
Kontakte haben, das macht Spaß !
Oft hälf’ es mehr dem Nachbarn was,
wenn der, gern Kontakte pflegt,
sie erst in nächster Nähe hegt.

Sofort-Gewinn

Hinter dem Wort "Sofort - Gewinn"
steckt oft als Anreiz Hintersinn :
dass   d e r   gewinnt – und zwar   s o f o r t ! –
der – ganz im Sinn von diesem Wort ! –
dank Spielgebühr d a s Geld kassiert,
das – wer nicht spielt –   n i e m a l s   verliert !

Ein Narr, der glaubt, dass es was nützt,
wenn man   v o m   S c h r e i b t i s c h   Klima schützt !
Lebt man dies nicht   i m   A l l t a g   schon,
hat die Natur   k a u m   was davon.

Manche alten Rezepte haben sich
– nicht nur beim Kochen und Backen –
bis zum heutigen Tag
am ehesten bewährt.

Ein Narr, der sich die Zeit nicht nimmt
um das, was in ihm selbst nicht stimmt,
zu heilen noch zur rechten Zeit !
D i e wartet nicht, bis es soweit,
dass einer –   allzu spät ! –   erkennt,
wie er sich – lebenslang – verrennt !

Was Narren in den Fastnachtstagen
– oftmals zurecht ! – lauthals beklagen,
soll man    d a n n   ruhig mal belachen
–   doch   d a n a c h   es auch   b e s s e r   m a c h e n !

Ein Narr, der – schlaflos – in der Nacht
sich ärgert, dass er ewig wacht,
statt dass er diesem Ärger trutzt
und solche Zeiten sinnvoll nutzt !

Ein Narr, der einen Augenblick,
den er genießen könnt’, verpasst !
D e r   kommt im Leben   n i e    zurück !
Erinnerung wird so zur Last.
Es hilft uns nicht,   d e m   nachzuträumen,
was wir im Lebenslauf versäumen.

Ein Narr, wer stets nach andern schielt
und wirkend kein Profil erzielt,
wer sich stets dreht, verbiegt und windet,
wie er es vorteilhafter findet !
Er wird nach den Erfolgen jagen,
an manchen Früchten bleischwer tragen
Sein Leben wird er mehr verwalten,
doch kaum Persönlichkeit entfalten !

Ein Narr, wer sein Gehör verletzt,
durch Missklang, der „das Hirn zerfetzt“,
der in den höchsten Tönen dröhnt
und andern   a u c h   als Last ertönt !
Entschwindet hierdurch das Gehör,
wird auch das Hirn bisweilen leer.
Ein Pluspunkt, den man leicht vergisst :
dass es dann neu zu füllen ist !

Ein Narr, wer alles, was die Welt
für zeitgemäß und wichtig hält
– dem Trend gemäß –   s o   praktiziert,
dass er den Anschluss nicht verliert !
Die Moden wandeln sich stets neu
– der Zeitgeist auch.   D e r   bleibt sich treu,
der das bewahrt, was sich bewährt
– ganz gleich, wohin der Trend - Zug fährt.

Ein Narr, wer zwar die halbe Welt bereist,
im Denken jedoch immer neu beweist,
dass er – trotz Reisens – ja bei jedem Schritt
im Horizont nur auf der Stelle tritt.

Ein Narr, der um ein Haar sich windet,
das er in einer Suppe findet,
die vorher jedem bestens schmeckte.
Solange keiner es entdeckte,
war der Genuss noch unbeschwert
und klang das Urteil umgekehrt.

Dass Mütter auch mal närrisch sind,
versteht der Mann und jedes Kind,
solang der Alltag funktioniert
und man dies nicht total verspürt.
Dass sich ein Vater närrisch gibt,
versteht, wer ihn humorvoll liebt
und ihm auch mal – zum Spaß bereit –
so manchen Ulk und Streich verzeiht.

Ein Narr, wer „auf das Leben pfeift“
und „seine Stunde“ nicht begreift,
die ihn im Grund beschenken will !
So schleicht sich Lebensfreude still
von Menschen weg, die dies nicht schätzen !

Erinnerung kann nicht ersetzen,
was wir im Leben glatt verpassen,
wenn wir die Chance schleifen lassen,
das Glück trotz seiner Launen, Macken
zur rechten Zeit beim Schopf zu packen !

Ein Narr, wer lauthals das verspricht,
was er im Grund bei klarer Sicht
im Leben niemals halten kann !
Ernüchterung kommt bald schon dann,
wenn man den Sprecher daran misst,
was von dem Wort geblieben ist.

Ein Narr, der   d i e   nicht mehr besucht,
bei denen er doch Freude bucht
– angeblich, weil die Zeit nicht reicht,
die ohnedies zu schnell verstreicht !
Die Zeit kennt keine Gnadenfrist
für den, der ihr nicht würdig ist !

Ein Narr, wer träg am Ufer sitzt
und Wind nicht für das Segeln nützt !
Er sorgt durch Nichtstun selbst für Flaute,
indem er sich den Weg verbaute,
um neue Lande zu erkunden
und losgelöst – weil ungebunden –
sich Abenteuer zu erschließen,
aus denen Lebensfreuden fließen !

Ein Narr, wer unermüdlich rafft
und rastlos viele Werte schafft,
die er vor lauter Streben dann
wohl selber kaum genießen kann !

Was wir im Übermaß erwerben,
darüber freuen sich – die Erben !

Ein Narr, wer   jedem   Trend hoffiert ,
dass er den Anschluss nicht verliert !
Was schnell "in" ist, ist schnell auch "out".
Wer stets auf den Geschmack vertraut,
der zu ihm passt, ganz ihm entspricht,
verleiht nur   jenem   Trend Gewicht,
der das  bestätigt, was die Welt
als Wert für zeitlos gültig hält.

Ein Narr, wer mit der Zeit vergisst
die Herkunft, die ihm Wurzel ist !
Ent - wurzelt pflegt er   k a u m   das Gut,
auf dem sein Leben doch beruht.
Bleibt er der Wurzel ewig treu,
gestaltet er auch immer neu,
was ihm die vor ihm für das Leben
an hohen Werten mitgegeben.
Auf solchen Lebensstil bedacht
–   d i e s   ist, es, was tief Eindruck macht !

Ein Narr, wer, was er „aufgegabelt“,
in seinen Räumen endlos stapelt !
Wird   e r   drin mit der Zeit „ersticken“
so wird es Erben es leichter glücken,
befreit von „Vorratswahn für morgen“,
was sie nicht brauchen, zu entsorgen.

Ein Narr, wer nur noch „wienert“, putzt,
was er im Grunde kaum benutzt,
damit es sauber glänzt und blinkt
und ihm das Lob von andern winkt !
Wenn mehr als Nutzen   P u t z e n   schlaucht,
ist bald Begeisterung verraucht !

Ein Narr, wer in des Schenkens Pflicht
sich nur den Kopf dabei zerbricht :
Was hat er nicht, was hat er schon ?
Beschenkten wär’ es größter Lohn,
wenn wir verschenkend stets d a s geben,
was ihnen   n o t   t u t   für ihr   L e b e n !

Ein Narr, wer stets darüber sinnt,
„wie schnell uns doch die Zeit verrinnt“
– doch gar nicht merkt, wie wenig bleibt,
wenn er mit Nichtstun Zeit vertreibt !

Ein Narr, wer eine Maske trägt
und dabei kaum mehr überlegt,
vor wem und was er sich versteckt.

Erst wenn er dieses neu entdeckt,
wird ihm so nach und nach auch klar,
was letztlich Sinn der Maske war.

Ein Narr, wer weiter in der Welt
etwas von   d e n   Versprechen hält,
die jemand   v o r   den Wahlen gibt.
Denn : Wer die Wahrheit   w i r k l i c h   liebt,
verspricht   n u r   d a s , was man auch dann
in schwerer Zeit noch halten kann.

Ein Narr, wer sich den Kopf zerbricht:
„Wählt nun der Bürger ? Wählt er nicht ?“
und übersieht oder vergisst,
was tiefer Grund   d e r   Haltung ist !

Ein Narr, wer Wertverfall beklagt,
doch   g e g e n   Trend der Zeit nicht wagt,
für jene Werte einzutreten,
anstatt von ihnen nur zu   r e d e n.
Die Werte zeitgerecht gestalten
–   n u r   d i e s   wird sie am Leben halten.

Ein Narr, wer auf das Wetter schimpft,
statt dass er sich dagegen impft,
nur Missmut um sich zu entfachen.
Daraus das Beste noch zu machen
wird uns allein   d i e   Lösung bleiben
und Wolken von der Stirn vertreiben.

Ein Narr, wer nur auf Krisen   s c h i m p f t,
sich jedoch nicht mit Einsicht impft,
dass   m a n c h e   Krise über Nacht
Beteiligte   v e r n ü n f t i g   m a c h t !

Ein Narr, der nur noch Missklang fröhnt,
der durch das Hirn zermarternd dröhnt !
Ihm schwindet Sinn für sanften Klang
und Harmonie – ein Leben lang !

Ein Narr, wer nur noch rechnet, zählt
und sich be- rechnend damit quält,
dass ja nichts ohne Lohn geschieht !
Was er hierbei oft übersieht:
dass manches Tun, dem Ehre winkt,
auch ohne Lohn Erfüllung bringt!

Ein Narr, wer nur durch Fluren eilt,
nicht mehr zur rechten Zeit verweilt !
Er übersieht am Wegesrand
so manchen Schatz, der sich hier fand.
Die Wende kommt, keimt ihm der Blick
für kleinstes – oft verborgenes – Glück.

Ein Narr, wer viele Worte wagt,
doch außer Phrasen nicht viel sagt,
woraus der Hörer Nutzen zieht !
Ein Wortschwall ist s o schnell „verblüht“.

Ein Narr der Fan, der Sport sehr schätzt,
sich jedoch in den Wagen setzt,
um nahe Stätten zu erreichen !
Dorthin zu gehen, wär’ ein Zeichen,
das ihn nicht nur das Fan-Sein treibt
– auch Umwelt, die erhalten bleibt.

Ein Narr, der nur darauf bedacht,
dass er sich stets bekannter macht
mit – wenn auch sinn - verdrehten – Dingen,
die jedermann ins Auge springen !
Schaut auch verdutzt ein jeder hin
nicht jeder neue Spleen macht Sinn!

Ein Narr, wer nur ins Handy quasselt
und anderen die Zeit vermasselt,
die sie in Stille gern verbringen !
Würde es endlich mal gelingen,
nur das, was wesentlich, zu sagen,
würd’ niemand über Wortschwall klagen.

Ein Narr, der – nur auf sich bedacht –
sich keinerlei Gedanken macht,
wie lange noch in dieser Welt
der Vorrat an Natur sich hält.
Wird der bedenkenlos verschwendet
– ein noch so großer Vorrat endet.
Die danach kommen, seh’n verdutzt :
Zu sehr wurde das ausgenutzt,
dass wir im Augenblick noch Gaben
genügend zur Verfügung haben.

Ein Narr, der sich „flexibel“ nennt
– und hierbei nur das Auto kennt,
„flexibel“ Ziele anzustreben.
Er würde sich flexibler geben,
verständ’ er es, in manchen Fällen
sich – geistig rege – umzustellen,
um mit dem Blick für Umweltfragen,
zu Fuß, per Fahrrad statt dem Wagen
sein Ziel „natür - lich“ zu erreichen
– der Welt „flexibles Hoffnungszeichen.“

Ein Narr, wer sich andauernd quält
mit dem, was ihm zum Glück noch fehlt,
statt in die Einsicht einzutauchen :
Wir haben doch meist, was wir brauchen !

Ein Narr, der knauserig Groschen zählt,
obwohl es ihm an Geld nicht fehlt,
statt das er sich auch mal was gönnt.

Wer – ohne Luxus – leben könnt,
hat – zwar genügsam – nicht bedacht,
dass er die Erben reicher macht,
die dadurch Früchte einst genießen,
die nicht auf ihren Feldern sprießen.

Ein Narr, wer Menschen nur nach Geld
bemisst und für sich wertvoll hält.
Was er hierbei oft übersieht:
dass oft ein Gut in Menschen blüht,
das letztlich unbezahlbar ist,
weil man es nicht mit Münze misst :
ein Kapital an Menschlichkeit,
das uns bereichert – jederzeit !

Narr, der das Ehrenamt belächelt
und eifrig Gunst den Menschen fächelt,
die ihm die Dienste reichlich lohnen.
In wem Berechnung, Geldgier wohnen,
in dem wird niemand Ansporn sehen,
ihm ehrenamtlich beizustehen.

Ein Narr, wer – wandernd durch die Welt –
sich nur an Trampelpfade hält,
auf denen stets die Massen geh’n.
Er sieht nur das was alle seh’n.
Fänd’ er den Mut zum eigenen Weg,
beträte er den schmalen Steg,
der   Neuland öffnet und befreit
von Konventionen unserer Zeit.

Ein Narr, den es zu Treffen drängt,
wo man ihm kaum Beachtung schenkt !
Er fühlte sich nicht so verletzt,
ging’ er dorthin, wo man ihn schätzt !

Ein Narr, wer oberfläch - lich denkt,
schmückend das ganze Haus behängt
und hierbei jedoch fast vergisst,
was letztlich Grund des Schmückens ist:
das Kommen jenes Herrn der Welt,
der unsere Zeit in Händen hält.

Ein Zierrat der   Art hält nicht lang !
Nach Weihnachtslieder-, Glockenklang
wird allzu schnell   d a s   abgeziert,
was ihn nicht allzu tief berührt.

Ein Narr, der sich bei einem Fest
von dessen Flitter blenden lässt,
der nicht auf den Gehalt hin sichtet
und klar sein Urteil so gewichtet !
Er wird zu leicht dem Schein erliegen.
Sobald Vernunft und Einsicht siegen,
wird er nur noch   d i e   Feste pflegen,
die ihn durch ihren Sinn bewegen!

Ein Narr, der schöpft, einschenkt beim Fest,
was er danach   d o c h   stehen lässt !
Es weiß doch sogar selbst das Vieh :
„Das will ich! “ – oder : „Schaff’ ich nie!“
und nimmt nur das, was es auch zwingt !
Wenn es dem Menschen   a u c h   gelingt,
mit Maß zu wählen und bedacht,
wird das Gespür dafür entfacht,
was nährt   o d e r   – mit Überdruss –
mühsam verschlungen werden muss.

Ein Narr, der Jahres -   w e c h s e l   feiert
und schon beim Wechsel wieder leiert !
Wenn Riten stets dieselben bleiben,
wir uns   d e n   Vorsätzen verschreiben,
die wir ja doch nicht lange halten,
so bleibt zu vieles doch beim Alten !
Der Teufelskreis wär’ zu durchbrechen,
wenn wir mal endlich nur versprechen,
was wir dank unseren Gaben   l e b e n   –
d i e s   würde „Jahres - wechsel“ geben!

Ein Narr, der Schnee – angeblich – liebt,
ihn jedoch gar nicht gerne   s c h i p p t   !
Er sollt’ Gespür auch dafür kriegen.
wie nahe Spaß und Arbeit liegen,
weil sie doch soo oft Nachbarn sind !
Das weiß im Schnee ja jedes Kind !

Ein Narr, der immer neu moniert,
dass sich bei ihm kaum jemand rührt,
der anruft oder ihn besucht.

Zur selben Zeit, wo er’s verflucht,
gesteht er ein dasselbe Spiel :
Es ist ihm manchmal „grad zu viel“,
auf andere dauernd zuzugeh’n !
Wer kann die Worte noch versteh’ n??

Ein Narr, der   n u r   auf Loipen tourt,
die andere für ihn gespurt !
Er wird in Massen untergeh’ n
und kaum den Reiz des Neulands seh’ n

Ein Narr, der stets das Haus erweitert
und andere dadurch erheitert,
dass   d i e   kopfschüttelnd auf ihn blicken,
droht er in   d e m   nun zu ersticken,
was er begonnen hat zu sammeln,
„damit ihm Werte nicht vergammeln“ !

Sie sehen klar – bei aller Ehre –,
dass mancher Raum nicht nötig wäre,
würde er nur noch Werte halten,
die ihm   b e s c h e i d e n   Glück entfalten.

Ein Narr, der Winter nur verflucht
und an ihm Negatives sucht,
statt auch die Kinder zu versteh’n,
die an ihm nur das Schöne seh’n!

Ein Narr, der sich mit dem belädt,
was bergeweise vor ihm steht,
statt dass er ruhig Schritt für Schritt,
das tut, was sich ergibt ! Somit
erwächst – gelassen – ihm der Mut,
dass er es furcht- und sorglos tut.
Ein Narr, wer sich nur unentwegt
in seinem engen Tal „versteckt“,
statt draußen Horizont zu suchen,
im Rundblick Weit-Sicht zu verbuchen !
Nur stets im Tal – der Blick wird eng
und auch bislang das Denken streng.
An solchen Orten bleibt im Land
der Freiheit Duft oft unbekannt.

Ein Narr, der – wenn er etwas schenkt –
hierbei nicht etwas weiterdenkt :
dass, was erst zu erfreuen glaubt,
schon mangels Nutzen bald verstaubt !

Drum : Schenke lieber und vermehrt,
was der Beschenkte gern verzehrt !
So bleibt von einem frohen Fest
nur Wohlgeschmack – statt Überrest !

Ein Narr, der zum Verzehr erwirbt,
was dann durch Überfluss verdirbt,
statt dass er in die Einsicht taucht,
dass er nur das kauft, was er braucht !
Ein Narr, der – dazu schweigend – sieht,
was an Verheerendem geschieht,
dem wir es einstens zum Gericht,
wenn daraus ein Vulkan ausbricht.

Ein Narr, wer nur noch Fast - food isst
und – noch im Kauen – glatt vergisst :
Gesundes Essen   v o n   N a t u r
–    d i e s   ist die wahre Ess-Kultur !

Ein Narr, der füllt in vielen Fällen
gern Einkaufswägen, die überquellen
von Dingen, die beim Flohmarkt landen,
wo sie als „doch nicht brauchbar“ stranden.

So mancher Müllberg könnte schrumpfen,
wenn Kunden – anstatt abzustumpfen –
nur das erwerben, was sie brauchen,
statt in die „Schnäppchen“ einzutauchen,
die zwar wirksam ins Auge springen,
doch nur Verkäufern etwas bringen.
Ein Narr, wer Frühlings Anblick scheut,
und sich nicht recht über ihn freut,
weil er durch ihn sich altern spürt,
indem ihn Frühling kaum berührt.

Wer einfach Frühling noch genießt,
solange er ihm weiter sprießt,
lernt ihn zu schätzen allezeit,
weil er von Alters-Angst befreit.

Ein Narr, wer nur nach Großem jagt
und dem das Augenmerk versagt,
was unscheinbar im Stillen blüht !

Wenn dann das Große einst geschieht,
holt ihn womöglich Einsicht ein :
Er wird ihm nicht gewachsen sein.

Ein Narr, der jedes Osterei
– so hübsch es auch von außen sei –
nur nach dem Größenwert bewertet !
Was er berechnend hier gefährdet:
den Spaß, auch mal mit kleinen Sachen
dem andern eine Freud’ zu machen !

Ein Narr, der dem April-Scherz glaubt,
der ihm   d o c h   n i e   den Glauben raubt,
es gäb’ im Leben auch noch Sachen,
die es durch Spaß erträglich machen !

Ein Narr, wer seine „Pappenheimer“ kennt
und sie drum nicht bei ihrem Namen nennt,
doch bald darauf neu ihrer List verfällt,
weil er sich dummerweis’ für klüger hält.

Ein Narr, der stur und felsenfest
dann wandern will, wenn er durchnässt
– wie er vorn vornherein erkennt – ,
wahrscheinlich durch den Regen rennt.

„Was hart macht“, hat schon viel erreicht.
Doch : Wenn die Einsicht ihn beschleicht,
dass nur, was Sinn macht, sich auch lohnt,
dann wandert er auch – wie gewohnt –
viel lieber doch bei Sonnenschein,
bleibt trocken und wird glücklich sein !

Ein Narr, wer Wanderziele wählt
und sich per Auto dorthin quält,
wenn er sie doch auch dann und wann
ganz leicht per Bahn erreichen kann.
Natur dankt ihm Flexibilität
– die ihm oft über alles geht –,
wenn er der Umwelt sich verpflichtet,
flexibel sich nach dem Fahrplan richtet.

Ein Narr, wer Zeitnot laut beklagt
– und es doch immer wieder wagt,
die Zeit mit Dingen totzuschlagen,
die – sinnlos – keinen Nutzen tragen !


Ein Narr, wer nur nach Marken kauft
– und sich danach die Haare rauft,
sieht er, dass Günstiges – unverhüllt –
genau denselben Zweck erfüllt.

Ein Narr, wer ausgibt nach Belieben,
von jenem Irrtum umgetrieben,
das Monatsende sei noch fern.
Es kommt sehr schnell – und gut und gern,
wenn längst im Beutel jene Frist
des letzten Cents verstrichen ist.

Ein Narr, der sich in Hitze quält
und meint, dass er den Körper stählt !
Was er hierbei nur klar beweist :
Er quält letztlich nur seinen Geist,
der dann in Klugheit lieber ruht
und später das, was sein muss, tut.

Ein Narr, der stets darauf bedacht,
dass er sich niemand unlieb macht,
der dabei fast am Wort erstickt,
das er nur mühsam unterdrückt.

Ein Narr, der sich - nur allzu oft -
von jenen Menschen was erhofft,
die letztlich nur sich selber leben
und lieber nehmen als was geben.

Ein Narr, der selbst auf Urlaubs -Tour
mit stetem Blick auf seine Uhr
die Lande und die Welt durcheilt,
statt dass er auch einmal verweilt !
Was nicht nach der Reise zählt :
das fernste Ziel, das er gewählt,
vielmehr   d e r   Ort   auf seiner Tour,
den er – verweilend – tief erfuhr !!

Von Reisen bringt so mancher mit,
was bald verstaubt und dann den Schritt
zum Flohmarkt hin erleben muss !
Kurz ist die Freud’, lang der Verdruss !
Ein Souvenir – im Herz bewahrt –
bleibt uns als Schatz besonderer Art !

Ein Narr, wer im Urlaub vergisst,
was oft dort überteuert ist,
wo man auf Kundschaft spekuliert
und Wucherpreise produziert
für etwas, was man dann und wann
zu Hause günstig haben kann.

Ein Narr, wer Urlaubskarten sendet
und diese nur dazu verwendet,
um vor dem andern anzugeben,
der sich nichts leisten kann im Leben !
Empfänger möchten – tief in Pflichten –
auf solche Post recht gern verzichten !

Ein Narr, der, wenn er Karten schreibt,
im Urlaub dies mit Ehrgeiz treibt,
nur dem zu schreiben, der ihm nützt,
statt dass er auch   d e n   trägt und stützt,
der – unerwartet – Post erhält
und froh "aus allen Wolken fällt "!

Ein Narr, wer sich gedanklich bindet,
nur noch das Fremde reizvoll findet
– und eigene Kultur vergisst
und was an ihr   a u c h   wertvoll ist.

Ein Narr, der zu schnell zu laut denkt
und sich die Möglichkeit verschenkt,
sein Denken für die zu dosieren,
die seine wahre Absicht spüren !

Ein Narr, der oft Termine plant
und dabei schon im voraus ahnt,
dass er dort, wohin er dann eilt,
doch nur für kurze Zeit verweilt !
Es freut wohl niemand in der Tat,
der zu was eingeladen hat,
kommt jemand nur als kurzer Gast
und eilt schon bald davon in Hast !
D e r   hört nicht mehr das klare Wort
hinter hohler Hand : „Blieb’   d e r    nur fort!“

Ein Narr, der im Herbst unentwegt
nur flucht, wenn er Herbstblätter fegt
und hierbei, wenn das Werk geschieht,
die Blätter nur als „Dreck“ ansieht.
Dabei dient er doch der Natur,
beseitigt eben jene Spur,
die uns der Baum einmal beschert.
Und diese hat auch seinen Wert !
Was erst besticht mit Farbenpracht,
hat hinterher oft Müh’ gemacht.
Doch bleibt bei aller Müh’ der Trost :
Es dient uns weiter – als Kompost!

Ein Narr, der nur im Nebel flucht,
statt dass er lichte Höhen sucht,
wenn schon die Zeit ihm dies beschert
und Arbeit ihm dies nicht verwehrt.
Wer Nebel – der uns oft durchnässt–,
mit Mut zur rechten Zeit verlässt.
empfängt durch Sonne reichlich Glück
– und zudem auch den Über - blick
über die Arbeit, die nun ruht.
Die „Vogel-Sicht“ tut uns oft gut !

Ein Narr, der Brauchtum blind verrichtet
und hierbei nicht auch kritisch sichtet,
was eigenem Gespür entsprungen.
Nicht jedes Brauchtum ist gelungen,
das wir von außen importieren
und kopf - los einfach imitieren.
Nur jenes Brauchtum, das besticht,
was unserer Tradition entspricht

Ein Narr, wer sich unschlüssig windet
– und selbst bei Überfluss nicht findet,
was ihm noch Freude machen könnte,
womit er gern sich selbst verwöhnte !

Wenn weniger vorhanden wär’,
fiel’ ihm die Auswahl nicht so schwer.

Ein Narr, wer – fiebrig – dann und wann
eine Festzeit nicht erwarten kann,
bis mancher Einkauf sich empfiehlt,
sodass er sich Vorfreude stiehlt.
Kommt dann das Fest, ist er schon matt
– und hat die Freude längst schon satt.

Ein Narr, der sich nur glücklich schätzt,
wenn es stets „rockt“ und dröhnt und „fetzt“!
Da bebt der Kopf bis in die Stirn.
Zermattert wird hierbei das Hirn,
bis es dies nicht mehr tragen will.
Am Ende wird es schließlich still
– wenn der, dem so das Ohr zerstört,
im Lauf der Zeit gar nichts mehr hört !

Ein Narr, der Kost nur danach misst,
wenn sie nur für ihn billig ist.
Bei aller Not und Zwang zum Sparen
– er zahlt – kurzsichtig – mit den Jahren,
wenn manche Krankheit sich enthüllt
und er die Wartezimmer füllt,
was ihn – zu spät – zur Einsicht führt:
Hätt’ er – statt „Knausern“ – investiert
– was Sparern mit Vernunft gelingt –
in das, was ihm Gesundheit bringt !

Ein Narr, der Geschenke nur danach bemisst,
was für ihn beim Einkauf am günstigsten ist !
Beschenkte entwickeln im Leben dafür
allmählich den Blick und auch das Gespür,
wer sie mit dem Herzen beschenkt und wer nicht,
wem Schenken Bedürfnis, wem lästige Pflicht.
Da wäre es besser noch, ehrlich zu leben
und nichts zu schenken, statt Plunder zu geben.

Ein Narr, wer stetig im Advent
„von Besinnung zu Besinnung rennt“,
statt eine richtig zu genießen,
aus der ihm jene Kräfte fließen,
die ihm danach im Alltagsleben
– sich echt be-sinn-end – Rückhalt geben !

Ein Narr, wer   s o   das Jahr beschließt:
der sich missmutig selbst verdrießt,
wenn er dabei nur daran denkt,
was er an Geld und Zeit verschenkt !
Wer dadurch andern etwas gibt,
zeigt, dass er sich auch selber liebt,
denn manches gern verschenkte Glück
kommt zu dem Geber auch zurück.

Ein Narr, der über Winter stöhnt
– der uns mit Schnee doch reich verwöhnt !–
wenn er nur klagt, wie sehr die Pracht
um Haus und Hof nur Arbeit macht !
Ist dann die Weihnacht wieder grün,
wird klar, dass unverdient erschien,
wie die Kritik auch ihn nicht schont,
dem man sein Mühen schlecht belohnt.

Ein Narr, der ein Geschenk erhält
und die Entscheidung, ob’s ihm gefällt,
danach bemisst, ob’s teuer war.
Der „Marken-Wahn“ macht offenbar:
Den Wert macht zwar die Qualität,
auch, was auf Etiketten steht.
Doch : „Qualität des Herzens“ lenkt
den Blick bei dem, der so beschenkt,
vom Preis hinweg zu jenem Gut,
das – rein aus Liebe – Wunder tut !

Ein Narr, der bei dem Fest vergisst,
dass er mit Überlegung isst,
was auch natürlich hergestellt
und keine „Quälerei“ enthält.
Dies dankt ihm später die Natur,
wenn auf dem Hof, in Feld und Flur,
die Tierwelt weiterhin auch dann,
wie sie’s gewohnt ist, leben kann.

Ein Narr, den es mitunter kränkt,
wird er „mit Nützlichem“ beschenkt,
„weil man im Alter nichts mehr braucht“.
Wer vor dem Alter „untertaucht“,
vergisst, dass, wer Geschenke macht,
sich oft dabei etwas gedacht.
Des Adressaten eingedenk
ist doch viel besser ein Geschenk,
das im Genießen zwar vergeht,
als eins, das als „Gerümpel“   s t e h t .

Silvesterspruch

Schon wieder endet nun ein Jahr.
Die Frage, was denkwürdig war,
stellt sich Rückblick uns erneut.
Ein Maß kann sein: was andere freut.
Womit haben wir mit Bedacht,
den Alltag „farbiger“ gemacht ?
Als Mittel bleibt da der Humor.
Er kehrt in uns die Seiten vor
mit Schwächen, über die man dann
auch einmal selber lachen kann.
Raketengleich steigt Einsicht auf :
Wer Leben liebt, der pfeift darauf,
sich stets zu ärgern mit Verdruss,
wenn er es doch im Grund nicht muss !
Der Ärger kommt schon von allein!
Dies lässt uns wieder fröhlich sein !
Bei Krachen, Knallen hebt das Glas
auf’s neue Jahr ! ! – Ich wünsch’ dir was !

Silvesternacht

Was mitten in der Silvesternacht,
wenn’s nur noch pfeift und heult und kracht,
zum Himmel fliegt, sind unsere Träume !
Die Sternenregen, Lichterbäume
– sie regnen zauberhaft gleich wieder
das Glück in tausend Funken nieder !

Ein Narr, wer nur noch „internet-et“
und dort auf x Kanälen chat- et,
der jedoch keine Zeit mehr findet,
sich bei Terminanfragen windet,
will jemand ihn persönlich sehen
und mit ihm Seit’ an Seite gehen !
Kontakt weltweit – das ist das Eine.
Am   P C   bleibt   d e r   doch alleine,
der auf   d i e   Weise Zeit verprasst,
doch die Begegnung glatt verpasst.

Ein Narr, der eine Maske trägt,
die ihn   s o   überdeutlich prägt,
dass, wenn er durch die Straßen rennt,
ein jeder ihn sogleich erkennt !
Das Maskenspiel enthält den Sinn,
dass jeder fragt : „Wer steckt darin?“
Entlarvt schnell des Narren Schein,
tönt es: „Das kann nur jener/e sein !“

Ein Narr, der – wenn man feiert – fastet
und – selber schuld ! – sich nur belastet
dadurch, dass er die feinsten Bissen
mit permanent schlechtem Gewissen
nur „zu sich nimmt“, statt zu genießen !
Ihm mög’ die Einsicht zeitig sprießen :
Ein Weiser fastet zwischen Festen
verscherzt sich’s so nicht mit den Gästen,
denen Genuss dadurch verdorben.
Der Spaß ist manchen leicht erstorben,
die ihn bedauernd leiden sehen,
kopfschüttelnd gegenüberstehen   !

Ein Narr, der nicht gern dazu steht,
dass etwas auch zu Ende geht,
der sich um Tränen immer drückt,
wenn etwas in die Ferne rückt !
Ist es auch Aschermittwoch „nur“,
an dem des Narren bunte Spur
im grauen Alltag dann verläuft,
das letzte Geld der Narr „ersäuft“
in einem Brunnen, der   a u c h   fließt,
wenn sich   k e i n   „Narrenspuk“ ergießt
– ein Narr behält das ganze Jahr
seinen Humor – wie wunderbar !

Ein Narr, der sich im Denken wiegt,
dass hinter ihm die Fastnacht liegt,
die nächste noch in Ferne ist !
Was er hierbei zu leicht vergisst :
Wie schnell ist doch der Lauf der Zeit !
Denn bald schon wieder ist’s soweit :
Scheint Fastnacht aus im Jahresrad,
sieht man : der 11.11. naht !
Drum: Denkt der Narr nicht gleich voraus,
weist er sich echt als solcher aus !

Ein Narr, der, wenn der Frühling blüht,
gleich wieder nur das Unkraut sieht,
das ebenso nach oben schießt
und Frühlingssonne so genießt !
Die Freude an dem Leben stützt
auch das, was uns nicht immer nützt,
was zwischendurch auch Arbeit bringt.
Wem es soo positiv gelingt,
nebst Blumen, die in Blüte steh’ n,
auch Unkraut tolerant zu seh’n
– der wertet Unkraut überall
nicht gleich als Eden's „Sündenfall“ !
Ein Narr, der Sonne nicht genießt,
sondern, den es schon bald verdrießt,
wenn sie mit ihrem grellen Licht
ins Auge, auf die Glatze sticht.
Ein Strohhut – tief bis auf die Stirn –
weist: besser Stroh nur   a u f   dem Hirn !

Ein Narr, der Blütenbäume schätzt,
sich jedoch in den Wagen setzt,
um sie im Fahren zu besehen !
Den Bäumen würd’ es besser gehen,
wenn radelnd er zu ihnen fährt
und er – bedacht – den hohen Wert
der reinen Luft von selbst erkennt.
Wer sich „Natur-Liebhaber“ nennt
d e r   schätzt ein solches hohes Gut
und müht sich, dass er   n u r   d a s   t u t ,
was dieses Paradies der Welt
im Blick auf Zukunft heil erhält.

Ein Narr, der Hobbys sich verschreibt,
die er soo bitterernst betreibt,
dass – wenn es um’s Gewinnen geht –
er dabei keinen Spaß versteht !
Wer   s o   ein Spiel zum „Schlachtfeld“ macht,
was zur Erholung einst gedacht,
entspannt sich – selbst als Sieger – nicht,
wird ihm das Siegen „Ehrenpflicht“.
Was nur ein Narr hierbei nicht spürt:
dass, wer so siegt, am End’ verliert !

Ein Narr, der – ganz „natur-verrückt“ –
am Wegrand jede Blume pflückt,
statt dass er sie mal stehen lässt
und anderen dasselbe Fest
des zauberhaften Anblick gönnt !
Wer derart keine Rücksicht kennt,
der schätzt – trotz „Liebe zur Natur“ –
zu wenig deren bunte Spur !

Ein Narr, der Zeit nur danach misst,
wie viel Gewinn draus möglich ist,
wie viel ihm selbst der Einsatz bringt
und welches Geld ihm dadurch winkt.
Er übersieht hier allesamt
Gewinne aus dem Ehrenamt.
In eigener Währung zahlt das Glück
– oft ohne Münzen ! – reich zurück.

Ein Narr, der alle unterstützt
(wenn es ihm selber dabei nützt!)
und aller Welt zur Seite steht,
wenn es um große Gesten geht.
Oft sehnt sich in der Nachbarschaft
ein Mensch nach Solidarität und Kraft,
die ihm als Wohltat widerfährt.
Die Geste wäre viel mehr wert !

Ein Narr, der auf die Umwelt pfeift
und nur nach jener Ware greift,
die – super-billig, eingeschweißt –
für wenig Geld ihm viel verheißt !
Der„gelbe Sack“ schwillt dadurch an,
in dem man dies entsorgen kann.
Der Narr erwacht erst und erschrickt,
wenn er im eigenen Müll erstickt.

Ein Narr, der ohne Not in Hitze
so schafft, dass er erbärmlich schwitze !
Weisheit des Südens könnt’ ihn lehren
und zur Siesta hin bekehren !
Wer dies – verbissen – nicht beachtet
und lieber in der Hitze schmachtet,
der wirkt – nicht nur im Urlaubsland ! –
auf andere wahrlich „hirn- verbrannt“ !

Ein Narr, der in den Urlaub fährt
und sein Gepäck mit dem beschwert,
was er nur eventuell vermisst,
doch auch nicht braucht, wenn er’s vergisst.
Geschäfte an dem Urlaubsort
bestehen oft nur dadurch fort,
dass mancher Gast dort das ersteht,
wonach plötzlich sein Wunsch ergeht,
was er jedoch zu Hause ließ.
So fördert er auch überdies
die Wirtschaft in der Urlaubswelt,
die sich dadurch am Leben hält.

Ein Narr, wer zu Terminen rennt
und dadurch manchen auch „verpennt“!
Im nachhinein wird oft erst klar,
welcher Termin echt wichtig war !

Ein Narr, wer zwar die Welt bereist,
doch überall nur das verspeist,
was er längst von zu Hause kennt !
So zeigt er hierdurch permanent,
dass er, den es in Fernen treibt,
im Geiste doch zu Hause bleibt !

Ein Narr, der – wenn der Urlaub winkt –
im Auto hin zu Zielen „stinkt“,
die man auch gut per Bahn erreicht !

Wenn die Vernunft die Segel streicht,
nur, dass man dort beweglich ist,
wo man das Auto nicht vermisst,
bezahlt er doch auf andere Art,
was er durch Autofahrt erst spart.

Ein Narr, der auf den (Stamm-)Tisch haut,
wo er nur sich zu sagen traut,
was ihn an der Regierung stört !

So mancher, der nach Hause kehrt,
wird dort schon wieder ziemlich klein,
nimmt unter’m Tisch den Stammplatz ein.
Somit ist wieder in der Welt
sein echtes Bild neu hergestellt.

Wer von dem Urlaub wiederkehrt
und sich danach fast nur beschwert,
was als enttäuschend er erfuhr,
der tritt aus der Erholung Spur
in die von Ärger, Stress und Frust.
Wird ihm dabei auch recht bewusst,
dass, wenn er alles nur vermiest,
bald neuer Urlaub nötig ist ?
Nur, wer auch Positives sieht,
spürt, wie ihm dann Erholung blüht.

Ein Narr, der zwar „Gerümpel“ räumt,
es danach jedoch glatt versäumt,
dass er sich dessen nun erwehrt.
Das Leben wäre unbe-schwer -t.
Stattdessen sammelt er erneut,
was er im nachhinein bereut
und wird bestraft –weil „zugemüllt“ –,
wenn sich das Haus von neuem füllt.

Ein Narr, der immer neu verschiebt,
was er im Grund von Herzen liebt !
Einst kommt die Zeit, in der er träumt
von dem, was er zu lang versäumt.
Die beste Zeit – wenn er sie schätzt –
dafür ist immer noch das Jetzt !

Ein Narr, der Brauchbares vernichtet
und seinen Blick nicht darauf richtet :
Ist es noch brauchbar – auch zum Essen ?
Der Überfluss macht ihn vermessen,
vermag er nicht an die zu denken
und seinen Blick auf die zu lenken,
die im Bemühen, sich zu nähren,
für manche Reste dankbar wären !
Wer gar gesetzlich dies verhindert,
weil „Hygiene“ Nutz-Wert mindert,
der hat im Leben – ungerührt –
wohl selber Hunger nie verspürt.

Ein Narr, wer meint, er muss im Garten
nach Obst, Gemüsen aller Arten,
von denen andere mühsam leben,
als Selbsterzeuger auch noch streben !
Bei aller Gärtnerlust wird nützen,
durch Einkauf den zu unterstützen,
der dankbar schätzt, wenn seine Gaben
zum Leben beizutragen haben !


Hinweis :

Diese Sprüche dürfen beliebig (re-) zitiert und abgedruckt werden,
bei Zitat aus einer meiner Schriften mit Quellenangabe und Verfasser.
Auf einen Verwendungsbeleg würde ich großen Wert legen.