"Gedicht-Schatztruhe"

Gedichte - alphabetisch nach Stichworten sortiert

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Pflicht/en

Pflicht-Gefühl

Das Gefühl, gebraucht zu werden,
lässt im Wirken hier auf Erden
manche Schmerzen, manche Blessen,
die wir spüren, leicht vergessen.

Uns bestärken jene Pflichten,
die wir denen gern verrichten,
die dies auch zu schätzen wissen
und bekennen, was sie missen,

würden wir uns nicht mehr rühren.
Unserem Schonraum, den wir spüren
und in welchem wir uns regen,
steht zwar scheinbar auch entgegen,

dass das Schicksal ja bisweilen
jene trennt, die alles teilen,
die noch gerne hier verblieben,
weil sie ja einander lieben.

Es bleibt   Hoffnung auf die Güte,
dass der Himmel uns behüte,
um für jene da zu sein,
die uns Lebensmut verleih'n

Traumwandlerische Sicherheit

Wir vollziehen pflichtgemäß den Schritt,
der uns Tag für Tag neu aufgegeben
–doch die Seele geht nur willig mit,
wenn wir fähig sind, dafür zu leben.

Was uns letztlich trägt und aufrecht hält,
wird in uns die Oberhand gewinnen,
wenn wir dazu stehen. Unser Feld
wird mit Keimen, Blühen neu beginnen,

legen wir die   Zweifel ab zur Nacht,
ob wir uns auf jenem Weg befinden,
der von Anfang an uns zugedacht.
Alle Wege werden einst dort münden,

wo wir mit uns selbst im Einklang sind,
bleiben wir uns treu in unserem Handeln.
Wer die Klarheit über sich gewinnt,
wird zu seinem Ziel im Traum hin wandeln.

Präsenz statt dasein

Wo du bewusst hingehst,
sei auch präsent und nicht nur da.

Bist du nur da und nicht präsent,
wird dein Da- sein wirkungslos bleiben
–   als wärest du gar nicht da.
Man wird dich nicht vermissen.

Nur wer präsent ist,
hinterlässt Spuren.