"Gedicht-Schatztruhe"

Gedichte - alphabetisch nach Stichworten sortiert

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Winter

Höchste Zeit

Winter, räume nun das Feld,
wenn schon Frühling Einzug hält.
Merkst du nicht, dass du dort störst,
wo du nicht mehr hingehörst ?
Es ist nunmehr höchste Zeit.
Wir sind deine Launen leid.
Dein Verharren lässt uns kalt
– in dem wahrsten Sinn, wenn bald
Blüten knospen selbstbewusst.
Zeichen, dass du gehen musst.

Winterpracht

Bei aller Mühe, die er macht
– der Winter weckt mit seiner Pracht
die Bilder aus der Kinderzeit,
was uns von jener Last befreit,
die uns die Räumpflicht auferlegt.
Wir stehen staunend und bewegt
in einer weißen Zauberwelt,
die uns – entrückt –   gefangenhält.

Winterstille

Wenn alles schweigt, wenn alles ruht
und Stille ihre Wunder tut,
entfaltet Winter seine Pracht,
die uns im Staunen sprachlos macht.

Winterszenerie

So mancher Strauch, so mancher Baum
erscheint in einem tiefen Traum,
wirkt, wenn er so im Schnee verharrt,
wie durch des Zaubers Hand erstarrt.

Die Phantasie erahnt, erlebt,
wie sich zum Spiel der Vorhang hebt
– zum Spiel aus einer Märchenwelt,
die uns gebannt gefangen hält,
wenn wir betrachtend stillesteh’n
und mit dem inneren Auge seh’n.

Hartnäckiger Winter

Der Winter will sein Recht behaupten,
trotzt allen, die an Frühling glaubten
und hoffnungsvoll sich   i h m verschrieben.
Er tobt sich aus ganz nach Belieben.

Hierbei wird auch dem Letzten klar :
Es ist ja noch erst Februar.
Der Winter weicht    e r s t   d a n n   ganz still,
wenn milder Sonnenschein es will.

Im Schnee

Im Schnee
versinken
alle Pläne
und Vorhaben,
die übertrieben
ehrgeizig
sind.
Verwirklichen
lässt sich
nur noch das,
was unbedingt
notwendig
und wesentlich ist.

Verborgene Erwartung

Raureif -erstarrt ist die Natur.
Von Frühling zeigt sich keine Spur.
Und doch: Im Innern ruht Geduld,
was unser Auge – nur geschult –
im Tiefersehen   doch erkennt.

Wer sich in Ungeduld verrennt,
der wird den Frühling   niemals   seh’n,
ihm   kaum   gelöst entgegengeh’n
und nicht erkennen als Geschenk
der alten Weisheit eingedenk:

Nur das, was die Erwartung nährt,
besitzt im Leben seinen Wert.

Zauber der Hoffnung

So öd' und trist der Winter erst noch droht
– der Himmel kennt des Trübsinns große Not
und deckt mit Flockenpracht in aller Ruh',
was ungeebnet und verworfen, zu.

Er lockt uns vor die Tür, hinauszugeh'n
und seine Werke staunend anzuseh'n.
Vergessen ist in diesem Augenblick,
was uns bedrückte - und ein Hauch von Glück
entrückt uns vor dem zauberhaften Bild,
das Auge und auch Seele tief erfüllt.

Ganz klein erscheinen wir vor dieser Pracht,
erahnen schon dahinter eine Macht,
die - was sich auch ereignet in der Welt -
den Zauber leiser Hoffnung uns erhält.

Wärme-spender

So zauberhaft der Sommer ist,
wo wir in Wärme baden
–mit Charme will uns des Winters Frist
zum   Wärme - Spenden laden.

Wenn wir in dieser kalten Zeit
im Ofen Glut entfachen,
wärmt   uns, wem wir in Freud' und Leid
"ein Nest zum Weilen" machen.

Die Wärme, die wir andern gern
bereiten und erhalten,
lässt uns im Austausch jenen "Stern
der Liebe" nie erkalten.

Winternacht

In kalter, klarer Winternacht
ist uns der Blick dafür erwacht:
Ein Stern im Dunkel leuchtet mehr
als tags der ganzen Freunde Heer

 

Strahlender Tag

Strahlend blüht ein Wintertag,
sodass man dran glauben mag:
Bald kommt schon der Frühling d o c h,
holt uns aus dem „Winterloch“.
Leben, Hoffnung regt sich neu.
Herz und Seele sind dabei!