"Spruch-Schatztruhe"
Sprüche - alphabetisch nach Stichworten sortiert
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G
Gauner :
Vor Gaunern, die sich piekfein zeigen,
wird man sich umso mehr verneigen.
Gastfreundschaft :
Die spürbare Liebe
eines Gastgebers
lässt ein Butterbrot
zum Festmahl werden.
Gedanke/n :
Bewusst nichts denken wollen
regt die Gedanken an.
*
Gedanken können
auf Irrwege führen,
wenn sie nicht
durch ein kritisches Echo
korrigiert werden.
*
Ein zündender Gedanke,
der uns wachrief,
lässt den entgangenen Schlaf
leicht verschmerzen.
*
Wer kann schon schlafen,
wenn ihn ein Gedanke
wach hält !?
Geduld :
Durststrecken
musst du durchstehen,
wenn du zur Oase
gelangen willst.
*
Eine Wüste prüft unsere Geduld,
bis wir zur Oase gelangen.
*
Geduld ist dort fehl am Platz,
wo zu erreichen sein müsste,
was an sich selbstverständlich ist.
Gefasstheit :
Wer im Vorhinein weiß,
was auf ihn zukommt,
wird nicht enttäuscht.
Gefühle :
Übergroße Herzlichkeit
schockiert nur jene,
welche sie nicht zu leben wagen.
Gelassenheit :
Was an Schwerem vor uns liegt,
bewältigen wir nur,
wenn wir es ganz gelassen
klug Schritt für Schritt erfassen.
Geld :
Geld halten nur jene
im Leben für zweitrangig,
die genug davon haben.
*
Geld als Trostpflaster
verdeckt Wunden nur kurzfristig.
Die Narben bleiben.
*
Auf manches Geld muss man verzichten,
um selbstbewusst sich aufzurichten.
*
Ausgaben, die sich verselbständigten,
weil wir uns an sie gewöhnt haben,
stehen wir machtlos gegenüber.
Geistesleben:
In der Konzentration
auf das Geistesleben
treten äußere Lebensumstände
in den Hintergrund.
*
Neuer Geist
in alten Mauern
lässt diese
Zeiten überdauern.
*
Ist auch der Untergang zu wittern,
vor dessen Nahen wir erzittern
– der Geist, für den wir leben,
wird uns neu Hoffnung geben.
Gelassenheit :
Sobald wir über den Dingen stehen,
lassen wir uns nicht mehr
zwischen Kleinigkeiten zerreiben.
Generationen :
Lassen Alt und Jung die Welten
des jeweils andern gleichfalls gelten,
ist beiden dauerhafter Frieden
auf dieser Erde wohl beschieden.
Geschäft:
Mancher steckt zu viel
in ein Geschäft,
bis er zu viel
drinsteckt.
Gesetze/Gesetzgeber
Gesetzgeber, die verordnen
Genießbares zu vernichten,
haben wohl noch nie
Hunger am eigenen Leibe erfahren.
*
Wer das Kleingedruckte
in einem Vertrag
nicht versteht,
macht vergeblich
große Augen.
(Kein )Glaubensabfall :
Solang der goldene Wein noch fließt,
bin ich lieber A – Tee - ist.
Glück :
Jeder schmiedet zwar sein Glück,
doch : Des Lebens Meisterstück
schmiedet, wer zufrieden ist
und im Leben nichts vermisst.
*
Ohne Papier, ohne Musik
fehlt mir
das letzte Quentchen Glück.
*
Wer andere glücklich macht,
wird selber glücklich.
*
Wenn die Sonne strahlt,
strahlen auch die Menschen.
*
Das größte Glück
kann schon darin bestehen,
für niemanden erreichbar zu sein.
Gremien :
Gremien sind oft der Tod
hoffnungsvoller Projekte.
Grenzen :
Von einem Nachbarn
lernen wir bisweilen das,
wozu wir selber
keinen Mut gehabt hätten.
*
Gute Nachbarschaft
heißt einerseits
die Grenze nicht verwischen,
aber respektieren,
andererseits auch,
sie nicht überzubewerten.
*
Wer stetig beim Nachbarn
an der Grenze hängt,
ist nicht mehr
bei sich selber zu Hause.
*
Eine hübsche Nachbarin
motoviert dazu,
die Grenze
sorgfältiger zu pflegen.
*
Bei einer hübschen Nachbarin
wächst dem Nachbarn
die Hecke an der Grenze
selten über den Kopf.
*
An der Rose
in Nachbars Garten
übersieht man oft
deren Dornen.
*
Wer Angst empfindet vor Grenzen,
bestätigt im Grunde
ihren abschreckenden Charakter.
*
Wer Grenzen überwindet,
nimmt ihnen
ihr abschreckendes Gesicht.
*
Wirken wir grenzenlos,
werden wir die Grenzen los.
*
Bewegende
grenzüberschreitende Erfahrungen
lassen schwinden,
was uns trennt.
Grübelei :
Beschäftige dich nicht
mit dem Tag davor.
Der neue Tag
fordert schon genug
von dir.
Gutmütigkeit :
Allzu große Gutmütigkeit
ermutigt andere
zur Unverschämtheit.